NS-Presseanweisungen Die Edition veröffentlicht die geheimgehaltenen Anweisungen des "Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda" an die deutsche Presse, die durch journalistische Mitschriften überliefert sind. Seit 1933 teilte das Propagandaministerium auf seinen mittäglichen Pressekonferenzen den speziell hierfür zugelassenen Journalisten Anweisungen für die aktuelle journalistische Arbeit mit. Die ca. 150 deutschen Journalisten, die zur Pressekonferenz des Propagandaministers Goebbels zugelassen waren, sollten die mündlich vorgetragenen Presseanweisungen zur Kenntnis nehmen, notieren, in ihren Redaktionen umsetzen und danach in einem festgelegten Ritus vernichten, worüber Protokoll zu führen war. Einige wenige Journalisten setzten sich jedoch unabhängig voneinander über die Vorschrift hinweg. Die aufbewahrten und versteckten Texte und Notizen konnten nach Kriegsende wieder ans Licht der Öffentlichkeit gebracht werden. In der vorliegenden wissenschaftlichen Edition wurden die Aufzeichnungen von drei Journalistengruppen untersucht und verglichen: - Die Berliner Redaktion der renommierten "Frankfurter Zeitung" - Korrespondenten der ehemals deutsch-nationalen Tageszeitungen aus Hamburg, Braunschweig, Breslau und Chemnitz - Mitarbeiter eines Sonderdienstes des halbamtlichen "Deutschen Nachrichtenbüros" (DNB) Dabei zeigt der genaue Blick auf den journalistischen Alltag unter der NS-Herrschaft deutlich, daß eine vergröbernde Darstellung von der "Gleichschaltung" der Presse nicht stimmt. Zahlreiche Facetten der Pressepolitik in der Diktatur werden aufgeführt. Das vorliegende Werk, in 7 Bänden, ist somit eine historische Quelle ersten Ranges für die Untersuchung der Presselenkung in einer Gewaltherrschaft. (aus einem Verlagsprospekt des K. G. Saur-Verlags) Register
Siehe auch:
Rezensionen u. a.: Ansgar Diller, Anweisungen zu "korrektem" Ausdruck. Edition zur Pressepolitik des NS-Regimes, in: Das Parlament, Nr. 07–08/11./17. Februar 2000. Kiran Klaus Patel, Die Edition der "NS-Presseanweisungen" im Kontext von Quellensammlungen zum "Dritten Reich", in: Archiv für Sozialgeschichte 42 (2002), S. 366–379. |
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